
RAD DES SEINS
Rad des Lebens
Die Welt ist das Rad Gottes, das sich mit allen Lebewesen auf seiner Felge dreht. Die Welt ist der Fluss Gottes, der aus ihm fließt und zu ihm zurückkehrt. Auf diesem sich ständig drehenden Rad des Lebens dreht sich das individuelle Selbst im Kreis. Über Leben hinweg glaubt das individuelle Selbst ein separates Geschöpf zu sein, bis es schließlich seine Identität mit dem Herrn der Liebe erkennt und Unsterblichkeit im unteilbaren Ganzen erlangt.
[ Shvetashvatara – Upanishad I4–6 ]

BEWUSSTSEINSZUSTÄNDE
Der Wachzustand
So wie ein großer Fisch nach seinem Belieben zwischen den Ufern eines Flusses hin und her schwimmt, so bewegt sich das leuchtende Selbst zwischen den Zuständen des Träumens und des Wachens.
[ Brihadaranyaka – Upanishad III.8.18 ]

BEWUSSTSEINSZUSTÄNDE
Der Traumschlaf
Im träumenden Zustand ist das Selbst weder blind, wenn der Körper blind ist, noch lahm, wenn der Körper lahm ist, noch gelähmt, wenn der Körper gelähmt ist, noch erschlagen, wenn der Körper erschlagen ist. Doch im Traum kann das Selbst erscheinen, um zu leiden und getötet zu werden; es kann sich des Schmerzes bewusstwerden und sogar weinen.
[ Chandogya Upanishad VIII 10.1 – 10.2 ]

BEWUSSTSEINSZUSTÄNDE
Der traumlose Schlaf
Wie ein Adler, der nach einem Flug in den Lüften des Himmels müde seine Flügel anlegt und zurück in sein Nest fliegt, um zu rasten, so tritt das leuchtende Selbst in den Zustand des traumlosen Schlafes ein, in dem jedes Begehren zur Ruhe kommt.
[ Brihadaranyaka – Upanishad III.8.19 ]

DAS SELBST
Das Selbst ist überall
Das Selbst ist überall. Das Selbst ist strahlend hell, unteilbar, unberührt von Sünde, weise, immanent und transzendent. Das Selbst ist es, das den Kosmos zusammenhält.
[Isha Upanishad 8 ]

DAS SELBST
Das Selbst wohnt in allen
Wie die Sonne, die das Auge der Welt ist, nicht durch die Fehler unserer Augen getrübt werden kann noch durch die Objekte, auf die sie blickt, so kann das eine Selbst, das in allem wohnt, nicht durch die Übel der Welt befleckt werden.
[ Katha – Upanishad II.2.11 ]

SECHS ENERGIEN
Energie der Erhaltung
Der Urgrund (Brahman) ist unendlich. Das Universum ist unendlich. Aus der Unendlichkeit entspringt die Unendlichkeit. Nimmt man aus der Unendlichkeit die Unendlichkeit, bleibt die Unendlichkeit weiterhin bestehen.
[ Brihadaranyaka – Upanishad ]

SECHS ENERGIEN
Energie der Wandlung
Dieses Universum ist aus Brahman hervorgegangen, existiert in Brahman und wird zu Brahman zurückkehren. Wahrlich, alles ist Brahman.
[ Chandogya Upanishad III 14.1 ]

SECHS ENERGIEN
Energie der Liebe
Brahman, die eigenschaftslose Wirklichkeit, ist der Herrn der Liebe, der sein Netz der Erscheinung über den Kosmos wirft und durch seine göttliche Kraft von innen her regiert. Er war vor der Schöpfung; er wird auch nach der Auflösung sein. Er allein ist.
[ Shvetashvatara Upanishad III.1 ]

SECHS ENERGIEN
Energie der Kreativität
Wie ein Mensch handelt, so wird er im Leben. Diejenigen, die Gutes tun, werden gut; diejenigen die Böses tun, werden schlecht. Gute Taten machen einen rein; schlechte Taten machen einen unrein.
[ Brihadaranyaka Upanishad IV 4.5 ]

SECHS ENERGIEN
Energie der Reinkarnation
Wie eine Raupe, die beim Erreichen des Endes eines Grashalms sich zusammenzieht, um sich nach dem nächsten Halm auszustrecken, so sammelt sich das Selbst und lässt den Körper los, wenn es am Ende eines Lebens angelangt und alle Unwissenheit vertrieben ist, um die Hand nach einem neuen Körper auszustrecken.
[ Brihadaranyaka – Upanishad IV.4.3 ]

SECHS ENERGIEN
Energie des Willens
Die Wahrheit ist siegreich, niemals die Unwahrheit. Die Wahrheit ist der Weg und das Ziel des Lebens. Sie wird von den Weisen erreicht, die frei von Eigenwillen sind.
[ Mundaka Upanishad III.1.6 ]

BOTTOM UP
Energie
Die Sonne spendet Licht und Energie für alles Leben, Osten und Westen, Norden und Süden, oben und unten; sie ist das Prana (Energie) des Universums.
[ Prashna Upanishad I 6-7 ]

BOTTOM UP
Materie
Wer die Nahrung als Gabe des Herrn ansieht, dem wird es nie an körperlichen Annehmlichkeiten mangeln. Aus Nahrung sind alle Körper gemacht. Alle Körper ernähren sich von der Nahrung, und sie ernährt sich von allen Körpern.
[ Taittiriya Upanishad II 2.1 ]

BOTTOM UP
Zeit und Raum
Die Sinne rühren von den Objekten der Sinneswahrnehmung her, die Sinnesobjekte vom Verstand, der Verstand vom Intellekt, der Intellekt vom Ich; das Ich vom undifferenzierten Bewusstsein, und das Bewusstsein von Brahman.
[ Katha Upanishad I.3.10-11 ]

BOTTOM UP
Bedürfen
Du bist das, was dein Verlangen in der Tiefe erregt. So wie dein Wünschen ist, so ist auch dein Wille. So wie dein Wille ist, so ist auch deine Tat. So wie deine Tat ist, so ist auch dein Schicksal.
[ Brihadaranyaka – Upanishad IV.4.5 ]

BOTTOM UP
Ergreifen
Samadhi erlangen nur diejenigen, die ihre Sinne gemeistert haben und frei von Ärger, frei von Eigenwillen und von Vorlieben und Abneigungen und ohne selbstsüchtige Bindungen an Menschen und Dinge sind.
[ Tejobindu – Upanishad 4 ]

BOTTOM UP
Werden
Das Ego und das Selbst sind wie zwei goldene Vögel, die auf demselben Baum hocken. Sie sind wie vertraute Freunde, die im selben Körper wohnen. Der eine isst die süßen und sauren Früchte des Baumes des Lebens während der zweite losgelöst und unberührt zusieht.
[ Mundaka – Upanishad III.1.1 ]

BOTTOM UP
Begegnen und Geburt
Unter dem hypnotischen Bann von Vergnügen und Schmerz leben wir für uns selbst und sind gebunden. Obwohl wir Herr über uns selbst sind, wandern wir umher von Geburt zu Geburt, getrieben von unseren eigenen Taten.
[ Shvetashvatara – Upanishad V.7 ]

BOTTOM UP
Anhaften und Tod
Solange wir denken, wir seien das Ego, fühlen wir uns gebunden und erleiden Kummer.
[ Mundaka Upanishad III.1.2 ]

BOTTOM UP
Nicht Wissen
Nicht durch diskursives Denken, nicht durch den Intellekt, nicht einmal durch das Studium der heiligen Schriften kann das Selbst verwirklicht werden. Das Selbst offenbart sich demjenigen, der sich nach dem Selbst sehnt. Diejenigen, die sich mit ganzem Herzen nach dem Selbst sehnen, werden vom Selbst als die Seinen erwählt.
[ Mundaka – Upanishad III.2.3 ]

BOTTOM UP
Gestalt
Wie ein und dasselbe Feuer verschiedene Formen annimmt, wenn es Objekte mit unterschiedlicher Form verzehrt, so nimmt das eine Selbst die Gestalt eines jeden Geschöpfes an, in dem es gegenwärtig ist.
[ Katha– Upanishad II.2.9 ]

BOTTOM UP
Erkennen
Niemand kann die Klänge einer Trommel verstehen, ohne die Trommel als auch den Trommler zu verstehen; niemand kann die Klänge einer Muschel verstehen, ohne die Muschel und ihren Bläser zu verstehen; niemand kann die Klänge einer Vina verstehen, ohne die Vina als auch den Musiker zu verstehen.
[ Brihadaranyaka Upanishad II 4.7-9 ]

BOTTOM UP
Bewusstsein
Meditation ermöglicht es, tiefer und tiefer ins Bewusstsein zu gehen, von der Welt der Worte zur Welt der Gedanken und dann über die Gedanken hinaus zur Weisheit des Selbst.
[ Katha Upanishad 3.13 ]

TOP DOWN
Unbewusst Sein
Die Unwissenden denken, dass das Selbst durch den Intellekt erkannt werden kann, aber die Erleuchteten wissen, dass das Selbst jenseits der Dualität des Wissenden und des Gewussten liegt.
[ Kena Upanishad II.3 ]

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Unterscheidung
Wie das Netz aus der Spinne hervorgeht und sich zurückzieht, wie Pflanzen aus der Erde sprießen, wie das Haar aus dem Körper wächst, so sagen die Weisen, ist es auch mit dem Universum, dieses Universum entspringt aus dem unsterblichen Selbst, der Quelle des Lebens.
[ Mundaka – Upanishad I.1.7 ]

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Bedeutung
Mögen wir nur hören, was für alle gut ist. Mögen wir nur sehen, was für alle gut ist. Mögen wir dir, Herr der Liebe, unser ganzes Leben lang dienen. Mögen wir deinen Frieden auf Erden verbreiten.
[ Mandukya Upanishad - Einleitung]

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Geistesstärke
Ihn (Brahman) können unsere Augen nicht sehen und Worte nicht beschreiben; Er kann nicht einmal mit dem Verstand erfasst werden. Wir kennen ihn nicht, wir können ihn nicht verstehen, denn er ist anders als das Bekannte und er ist anders als das Unbekannte. So haben wir von den Erleuchteten gehört.
[ Kena Upanishad I 3.4 ]

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Adaptierung
Wenn ein Mensch stirbt, dann stirbt nur der physische Körper; diese Person lebt in einem nicht-physischen Körper weiter, der die Eindrücke aus seinen früheren Leben trägt. Diese Eindrücke bestimmen sein nächstes Leben. In diesem Zwischenzustand bearbeitet die Person die gemachten Eindrücke und löst sie auf im Licht des Selbst.
[ Brihadaranyaka – Upanishad IV.9 ]

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Neuerung
Er (Brahman) ist die Quelle aller Kr äfte des Lebens. Er ist der Herr von allem, der große Seher der für immer im kosmischen Schoß weilt. Möge er unser Bewusstsein erweitern!
[ Shvetashvatara Upanishad III.4 ]

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Achtsamkeit
In dunkler Nacht leben diejenigen, für die nur die äußere Welt allein real ist; in einer noch dunkleren Nacht leben diejenigen, für die nur die innere Welt allein wirklich ist. Das erste führt zu einem Leben des Handelns, das zweite zu einem Leben in Meditation. Doch wer das Handeln mit der Praxis der Meditation verbindet, überquert das Meer des Todes und tritt in die Unsterblichkeit ein. So haben wir von den Weisen gehört.
[ Isha Upanishad III 9-11 ]

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Zeugung
Das unsterbliche Selbst meditierte über sich selbst und projizierte das Universum als evolutionäre Energie. Aus dieser Energie entwickelte sich das Leben, der Geist, die Elemente und die Welt des Karmas, das an das Prinzip von Ursache und Wirkung gebunden ist.
[ Mundaka – Upanishad I.1.8 ]

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Motivation
Wenn alle Begierden, die im Herzen aufsteigen aufgegeben werden, wird das Sterbliche unsterblich. Wenn alle Knoten, die das Herz erdrücken gelockert werden, wird das Sterbliche unsterblich.
[ Katha– Upanishad II.3.14-15 ]

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Handlung
Das Auge kann es nicht sehen, der Verstand kann es nicht begreifen. Das unsterbliche Selbst hat weder Kaste noch Ethnie, weder Augen noch Ohren noch Hände noch Füße. Die Weisen sagen, dieses Selbst ist unendlich im Großen und im Kleinen, ewig und unveränderlich, die Quelle des Lebens.
[ Mundaka – Upanishad I.1.6 ]

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Formung
Ungeboren, ohne Körper und ohne Geist, kommt von ihm (dem Herrn der Liebe) jeder Körper und jeder Geist. Er ist die Quelle von Raum, Luft, Feuer und Wasser, und der Erde, die uns alle trägt.
[ Mundaka – Upanishad II.1.2-3 ]

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Benennung
Wenn man ein Stück Gold kennt, so kennt man alle Dinge, die aus Gold gemacht sind: Sie unterscheiden sich nur durch ihren Namen und ihre Form, während der Stoff, aus dem alle gemacht sind, Gold ist.
[ Chandogya– Upanishad VI.1.5 ]
